Warm, würzig, frisch
Wer abnehmen will, der kann es mit ayurvedischer Ernährung versuchen. Im Gegensatz zu vielen anderen Ernährungslehren werden hier keine Kalorien gezählt. Auch interessieren die Anteile an Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten nicht. Der Ayurveda betrachtet vielmehr die Eigenschaften der Lebensmittel und vor allem den Esser selbst.
Die individuelle Konstitution entscheidet, wie der Diätplan aussieht
Die Konstitution ergibt sich aus dem Verhältnis der drei Bio-Energien, der Doshas Vata, Pitta und Kapha. Nach ayurvedischem Verständnis bestimmen die Anteile der Doshas die Individualität jedes Menschen. Ändert sich das Verhältnis der Doshas – beispielsweise durch Ernährung, klimatische Einflüsse oder Lebensweise – gerät der Mensch aus seinem individuellen Gleichgewicht. Dann droht im schlimmsten Fall Krankheit.
Übergewicht bedeutet ein Zuviel an Kapha
Kapha setzt sich aus den Elementen Erde und Wasser zusammen. Es steht für Kompaktheit, Feuchtigkeit, Schwere, Kraft und Festigkeit. Der Ayurveda wendet genau die gegensätzlichen Eigenschaften an, um den Kapha-Überschuss, also die lästigen Fettpölsterchen, abzubauen. Das Gegensätzliche sind Hitze, Leichtigkeit, Trockenheit, Beweglichkeit. Dies alles fördert den Stoffwechsel.
Leicht, warm und maximal dreimal täglich essen
Eine sanfte Methode zum Abnehmen ist, auf leichte, gekochte und warme Speisen umzusteigen. Diese werden von allen Konstitutionen gut vertragen. Es sollten nur zwei, maximal drei Mahlzeiten täglich gegessen werden. Zwischen den Mahlzeiten darf nur getrunken werden – am besten heißes Wasser, auf keinen Fall Getränke mit Geschmack, Zucker und Kohlensäure.
Scharf, bitter, zusammenziehend
Nahrungsmittel, die im Ayurveda den Geschmacksrichtungen scharf, bitter, zusammenziehend zugeordnet sind, eignen sich besonders zum Abnehmen beziehungsweise dem Abbau von Kapha. Hülsenfrüchte, Gemüse und Getreide(sorten) entlasten das Verdauungssystem. Sie können zu Suppen, Currys oder Brei-Speisen verarbeitet werden. Geeignete Nahrungsmittel sind Mungbohnen, Gerste, Hirse, Ghee (ayurvedisches Butterfett), Blattsalate, Artischocken, Chicoree, Endivien, Auberginen und Spinat. Ungeeignet sind Frittiertes, Fleisch, Käse, Milch/Milchprodukte, Geräuchertes und industriell gefertigte Lebensmittel. Zusätzlich wird der Verzicht auf Pilze, Essig, Tomaten und saure Früchte empfohlen.
Gewürze zur Förderung der Verdauung
Gewürze können den Fettabbau wirkungsvoll unterstützen. So regen Ingwer, Koriander, Kreuzkümmel, Meerrettich, Senfsaat, herbe Kräuter, Pfeffer, Muskat, Zimt, Kurkuma und Chili den Stoffwechsel an. Ayurveda-Experten empfehlen gern Trikatu. Trikatu ist eine Gewürzmischung aus Ingwerpulver, Langpfeffer und schwarzem Pfeffer. Sie heizt den Stoffwechsel an und wird vor der Hauptmahlzeit eingenommen oder über das Essen gestreut, was allerdings nicht jedermanns Geschmack ist. Ein bis zwei Messerspitzen reichen völlig aus.
Reichlich trinken und sanfter Sport
Zwischen den Mahlzeiten gilt es reichlich zu trinken. Heißes abgekochtes Wasser und Ingwertee haben eine stoffwechselanregende Wirkung ebenso wie leichter Ausdauersport an frischer Luft. Yoga, Schwimmen, Trockensauna und Massagen sind ebenfalls förderlich.
Genuss und Wohlbefinden werden groß geschrieben
Wer nach ayurvedischem Regelwerk schlank werden möchte, darf keine Wunder erwarten. Es braucht Zeit. Dafür ist die Ernährung á la Ayurveda gesund und führt zu keinen Mangelerscheinungen. Genuss und Wohlbefinden werden groß geschrieben. Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden: mit einer Blitzdiät die Pfunde zum Purzeln bringen oder über einen längeren Zeitraum nachhaltig und gesundheitsfördernd abnehmen?