“Ich bin ein waschechter Brandenburger”
Carsten Dräger ist Historiker und Fremdenführer im Ruppiner Seenland
Historiker Carsten Dräger kennt das Ruppiner Seenland aus dem Effeff – ob Schlösser, Gutshäuser, historische Dorf- und Stadtkerne oder andere geschichtsträchtige Plätze. Denn er ist hier aufgewachsen. Und nicht nur das: Er hat auch die Geschichte der Region bis ins Kleinste studiert und sich dabei auf die Epoche Brandenburg-Preußen spezialisiert. Sein Wissen hat er in zahlreichen Publikationen – unter anderem in Büchern, Broschüren und Drehbüchern von historischen Festen – veröffentlicht.
Führungen mit Esprit und Humor
Seine Führungen sind voller Esprit und Humor. So schlüpft er gern in historische Gewänder und lässt damit vergangene Zeiten auch mit seinem Outfit wieder lebendig werden. Ob Ratsherr, Stadtschreiber oder Bürger – in seinen maßgeschneiderten Kostümen geht er voll und ganz in seinen Rollen auf. Besonders oft ist er in Zehdenick, Gransee, Fürstenberg und Liebenberg anzutreffen. In Rheinsberg arbeitet er als angestellter Führer und Kulturvermittler im Schloss. Egal, wo er arbeitet: „Ich mache alles gleich gern. Ich bin ein waschechter Brandenburger.“
Das Miteinander mit den Gästen macht ihm Spaß
Die Arbeit mit Gästen, die die Gegend kennenlernen wollen, macht ihm Spaß, „ja ist mir ein echtes Bedürfnis“. Er liebe Menschen und freue sich, bei den Führungen auf unterschiedliche Generationen zu treffen. „Ich brauche das“, meint der Historiker, der gern auch in der Gegenwart unterwegs ist.
In Schulzendorf bei Gransee aufgewachsen
Carsten Dräger ist am 06. Februar 1965 in Zehdenick geboren und Schulzendorf aufgewachsen. Schon als Kind hatte er „eine Ader für Geschichte“. Oft war er beim Nachbarn im Haus und stöberte in dessen Buchregalen. Er las Bücher über Tiere und Natur und vor allem auch über Geschichte. Denn diese gab es da reichlich. Auch seine Mutter Johanna und sein Vater Kurt inspirierten ihren Sohn sich mit Geschichte zu beschäftigen. „Sie haben viel von früher erzählt.“
Ein Weg mit Umwegen
So war es kein Wunder, dass Sohn Carsten nach dem Abitur Geschichte studieren wollte. Doch bis zum Beginn des Studiums 1986 an der Universität Potsdam legte er einen Umweg ein. Er machte zuerst eine Berufsausbildung mit Abitur und besuchte die Betriebsberufsschule des Stahlwerks Hennigsdorf. Sein Berufsziel: Instandhaltungsmechaniker. Mit dem Abschluss in der Tasche leistete er noch 18 Monate Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR. Danach endlich Beginn des Studiums.
Erst Lehrer, dann in andere Berufe gewechselt
Für ihn sei es leicht gewesen, den Studienplatz zu bekommen, blickt er zurück. Da er Geschichte auf Lehramt studierte, war er ein gefragter Bewerber. Denn Männer gab es damals im Lehrerberuf nur sehr wenige. Als einer der besten Absolventen seines Jahrgangs beendete Carsten Dräger 1990 sein Studium und wurde Lehrer. Er arbeitete einige Jahre in dem Beruf, unterrichtete in den Fächern Deutsch und Geschichte der gymnasialen Oberstufe in Hennigsdorf und Nauen. Zu Jahrtausendwende verließ er den Schuldienst, um sich beruflich neu zu orientieren. So arbeitete er als Schulbuch- und Lernmittelberater für verschiedene renommierte Verlage und nahm eine Stellung im öffentlichen Dienst an.
Führungen entsprechen seinem Naturell
2014 unterbrach er seine berufliche Laufbahn und ging zurück in sein Elternhaus nach Schulzendorf. Denn der Vater war erkrankt und brauchte Pflege. In dieser Zeit ist er schließlich umgesattelt in den touristischen Bereich und hat sich nach und nach eine neue berufliche Existenz aufgebaut. Diese entspricht nun ganz seinem Naturell und erfüllt ihn jeden Tag aufs Neue mit Freude. In Brandenburg zu leben, die Geschichte dieses Landes bekannt zu machen und andere dafür zu begeistern – „das ist meins“.
Interessierte können Carsten Dräger das ganze Jahr über für Führungen buchen oder Schriften in Auftrag geben:
Telefon 033083.8 02 01
mobil 0151. 44209051
E-Mail carsten.f.draeger@gmail.com